„Den Jahren mehr Leben geben“

Interview mit Geschäftsführer Guido Reisener

Guido, Sie sind seit Februar 2005 Geschäftsführer des von Ihren Eltern 1989 gegründeten Familienunternehmens Reisener. Was ist für Sie persönlich das Besondere an dieser Aufgabe?
Guido Reisener: Als mich meine Eltern damals fragten, ob ich mir die Unternehmensnachfolge vorstellen könne, hatte ich durchaus Respekt vor dieser Entscheidung. Ich war Mitte 20, mitten im Studium. Und die Welt der Pflege, sie stand und steht noch immer vor großen Herausforderungen. Die Chance, die Tradition des elterlichen Betriebes fortzusetzen, gemeinsam mit unseren Beschäftigten eine bestmögliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen sicherzustellen und dabei neue Qualitätsstandards zu setzen, hat mich jedoch sehr gereizt. Bis heute habe ich diese Entscheidung nicht bereut: Ich gehe mit Freude ins Büro und empfinde die täglichen Begegnungen in den Einrichtungen mit den unterschiedlichsten Menschen und ihren Lebensgeschichten als große Bereicherung.

Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit mit pflegebedürftigen Menschen besonderen Wert?
Guido Reisener: Wir haben ein Leitbild entwickelt, dessen zentrales Motto das Sprichwort des Franzosen Alexis Carrel ist. Es lautet: „Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben.“ Wir finden, das passt sehr gut zu dem, was wir tun und wie wir es tun. Unsere Einrichtungen sind Orte der Begegnung, der Unternehmungen, der Menschenwürde, der individuellen Wünsche jedes Einzelnen. Unser Antrieb ist es, jeden Menschen so zu nehmen, wie er ist und wie er kann. Und das mit einem Lächeln im Gesicht.

Die Bedeutung an professioneller und verantwortungsvoller Pflege steigt stetig. Was sind Ziele und Herausforderungen, die Sie als Unternehmen angehen wollen?
Guido Reisener: Die Welt dreht sich immer schneller. Gerade in der Pflege sehen wir uns mit stets neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen konfrontiert. Innerhalb dieser Spielregeln die Betreuung der uns anvertrauten, pflegebedürftigen Menschen bestmöglich umzusetzen und dabei die Arbeitsplätze sowie den Fortbestand des Unternehmens zu sichern, liegt mir ebenso am Herzen wie die Ausbildung eigener Fachkräfte. Um dabei am Puls der Zeit zu bleiben, engagiere ich mich beispielsweise in der Verbandsarbeit. So bin ich im Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in der Landesgruppe Niedersachsen Vorstandsmitglied. Als Unternehmen ist es unsere zentrale Aufgabe, auch künftig die Wünsche pflegebedürftiger Menschen zu erkennen und passgenaue Wege sowie ganzheitliche Lösungen für sie zu finden. Ich gehe davon aus, dass es künftig etwa keine strikte Trennung mehr zwischen der ambulanten und der stationären Pflege geben wird. Hier arbeiten wir bereits jetzt an neuen, innovativen Konzepten.


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